Vorgespräch zur Darmspiegelung

Freitag hatte ich den Termin für das Vorgespräch zur Darmspiegelung. Gleich an der Anmeldung bekam ich einekleine Plastiktüte mit 4 Päckchen "Klean-Prep" und einen Zettetl mit Anweisungen zur Vorbereitung auf die Darmspiegelung. Im Wartezimmer habe ich auch gleich alles durchgelesen. Ich hatte vor 15 bis 20 Jahren schon mal eine Darmspiegelung, aber damals lief alles irgendwie anders ab. Damals mußte ich den ganzen Tag im Klinikum verbringen, habe Stunden gewartet und die Darmspiegelung lief ohne Betäubung ab. Ich hatte damals das Gefühl, fast sterben zu müssen. Mit diesem Hintergrund hatte ich natürlich ein ungutes Gefühl im Bauch. Dieser "Beipackzettel" machte die Sache auch nicht besser. Nach 40 Minuten Wartezeit wurde ich dann endlich aufgerufen.

Mir wurde ein anderer Wartebereich zugeordnet und da saß ich nun wieder und wartete. Ein Mann saß mir gegenüber und las ein dickes Buch. An einer Tür stand die Aufschrift "Hygienebereich" und eine andere Tür war mit "Aufwachbereich"  gekennzeichnet. Ein Mann im Bademantel kam aus der "Kabine 1"-Tür, wurde von einer Arzthelferin gestützt und verschwand im "Aufwachbereich". Der Mann mit gegenüber las weiterhin sein Buch. Eine Arzthelferin suchte mich und rief meinen Namen, allerdings nicht in diesem Wartebereich sondern im normalen Wartezimmer. Ich sprang natürlich gleich auf und gab mich zu erkennen. Die Arzthelferin wollte noch schnell Blut abnehmen, da der Fahrer schon in der Tür stand. Sie sah sich erst den linken Arm an, fand aber nichts. Dann sah sie sich den rechten Arm an, der auch nicht viel besser wart. Der Einstich tat weh und als sie zwei Röhrchen voll hatte, bekam ich diesen Tupfer und ein Pflaster zum festkleben. Die Stelle des Einstichs sieht immer noch total schlimm aus. Der Bluterguß wird wohl noch ein paar Tage bleiben. Schön ist das wirklich nicht. Auf der anderen Seite bin ich nun auch kein Frühaufsteher und eigentlich hätte die Blutabnahme morgens zwischen 7:00 Uhr und 7:30 Uhr stattfinden sollen. Da war es so schon besser und in ein paar Tagen ist vom Einstich auch nicht mehr viel zu sehen.

Dann ging ich wieder in den Wartebereich, wo mittlerweile noch eine Frau saß. Der Mann gegenüber saß immer noch da un las sein Buch. Die Frau wurde zuerst aufgerufen, obwohl der Mann eigentlich schon länger da saß und eigentlich wäre er zuerst an der Reihe gewesen, danach dann ich. Ich sagte zu ihm: "Sie waren aber schon früher da, eigentlich wären Sie doch jetzt dran." Er blickte kurz auf und meinte nur: "Ach, ich habe mich hier für den ganzen Tag eingerichtet." und las weiter in seinem dicken Buch. Kurz nachdem die Frau aus dem Sprechzimmer raus kam, wurde ich aufgerufen.

Das Gespräch mit dem Arzt verlief eigentlich ganz gut. Er versuchte mir die Angst zu nehmen und wies darauf hin, daß ich mit dieser Schlafspritze etwas betäubt werde und keine Schmerzen haben werde. Das ist ja schon mal gut. Wir sprachen noch kurz diesen Vorbereitungszettel durch und nach ca. 5 Minuten war das Vorgespräch auch schon erledigt. Er kam noch zur Anmeldung mit und reichte mir einen neuen Zettel: "Aufklärung und Einwilligung zur  hohen/partiellen Koloskopie und ggf. Polypenabtragung". Diese Einwilligung soll ich dann am Tag der Darmspiegelung unterschrieben mitbringen. Er erklärte mich noch kurz, daß die in dem Zettel beschriebenen Probleme sehr selten auftreten. "Bei mir ist bisher jeder Patient munter raus spaziert" meinte er ganz fröhlich, gab mir die Hand und verabschiedete sich. Der nächste bitte...

Nun sieht es so aus, daß mich diese Sache doch sehr beschäftigt. Der Termin zur Darmspiegelung ist nächste Woche Donnerstag (11. September) um 14:15 Uhr und 3 Tage vorher (also ab dem 8. September) muß ich mit der Schonkost anfangen. Bei meiner ersten Darmspiegelung gab es so eine Anweisung nicht. Na, offensichtlich hat sich auf dem Gebiet auch schon eine Menge getan. Auf diesem Vorbereitungszettel steht genau drauf, was ich essen darf und was nicht. Reis, Kartoffeln, Nudeln, Weißbrot, Fleisch und Fisch darf ich essen, aber kein Gemüse, Obst, Müsli, Vollkornbrot und Körner schon gar nicht. Der Tag vor der Darmspiegelung wird mir nicht gefallen, wie mir der Arzt glaubhaft versicherte. Ich könnte mich schon drauf einrichten, den ganzen Tag auf der Toliette zu verbringen. Na, das sind ja echt tolle Aussichten... Aber ohne eine komplette Darmreinigung ist eine Darmspiegelung nun mal nicht möglich und somit muß ich da wohl durch, egal ob es mit paßt oder nicht. Da ich diese Schlafspritze bekomme, muß mich mein Freund vom Arzt abholen und ich darf auch 24 Stunden nach der Darmspiegelung kein Auto fahren. Damit kann ich leben. Dann habe ich nächste Woche Freitag noch mal einen freien Tag. Das ist doch gar nicht übel.