Eine Nachbarin hatte gestern zur Tupperparty geladen. Als sie vor zwei Wochen vor meiner Tür stand, wollte ich spontan sofort absagen. Mit überflüssigen Plastikschüsseln habe ich eigentlich nicht viel am Hut und diese Verkaufsveranstaltungen finde ich eigentlich ziemlich lästig. Die erste Tupperparty fand damals bei einer Arbeitskollegin statt. Da wußte ich noch gar nicht, was mich erwarten würde. Wir saßen im sogenannten Partykeller, der mehr nach Keller als nach Party aussah und diese Tuppertante redete fast zwei Stunden ohne Punkt und Komma. Vorher wurde noch die Preisliste an jeden Teilnehmer verteilt, damit auch wirklich jeder etwas einträgt. Den gleichen Zweck erfüllt dieses Gastgeschenk und dabei ist auch völlig egal, ob man diese grüne Plastikdose wirklich braucht oder nicht. Meine zweite Tupperparty habe ich über mich ergehen lassen, als eine zweite Arbeitskollegin dazu einlud. Dieses Mal fand es im Wohnzimmer statt, aber die Vorgehensweise war genau die gleiche wie beim ersten Mal. Das eine Mal habe ich eine Butterdose gekauft und das andere Mal eine Box für mein Knäckebrot. Mehr habe ich auch nicht von Tupper, wenn man die Gastgeschenke mal außen vor läßt.
Also eigentlich wollte ich meiner Nachbarin gleich absagen, weil ich mir dieses Theater eigentlich nicht wieder geben wollte. Aber als sie dann sagte, daß es doch eine gute Gelegenheit wäre, um seine Nachbarn im Haus kennen zu lernen, sagte ich fest zu. "Vielleicht wird es ja auch ganz lustig", kam dann von mir als ich ihre Einladung mit dem Prospekt entgegen nahm und wir verabschiedeten uns. Gestern habe ich noch schnell eine kleine Schachtel Mini-Prallinés von Lindt als Gastgeberin-Geschenk gekauft und verpackt, bevor ich kurz vor 18:00 Uhr meine Wohnung verließ. Meine beiden ehemaligen Arbeitskolleginnen waren damals total sauer, weil ich ihnen nichts mitgebracht habe und zudem auch nur ein Produkt bestellt habe. Das wurde mir damals immer wieder aufs Brot geschmiert. Deshalb habe ich diesmal gleich ein kleines Geschenk für die Gastgeberin gekauft. Immerhin hatte ich wieder vor, nur ein Produkt zu kaufen. Ich habe genug Plastikschüsseln und eigentlich hätte ich auch keine zweite Butterdose gebraucht, aber gar nichts aufzuschreiben hätte ich dann doch nicht fertig gebracht. Das wußte ich vorher und deshalb wollte vorsorgen. Ich war die erste und bis alle eintrudelten, war es schon nach 19:00 Uhr. Es ging mir überhaupt nicht um die vorgestellten Produkte, sondern nur darum, meine Nachbarinnen besser kennen zu lernen. Genau so war es von der Gastgeberin auch geplant gewesen.
Als ich mich um 21:30 Uhr verabschiedete, war ich erst die zweite die ging. Mittlerweile hat mir aber nicht nur der Rücken vom krummen Sitzen auf diesem ultra-weichen Sofa weh, sondern ich hatte auch noch starke Kopfschmerzen durch diese wahnsinnige Lautstärke. Mit zunehmendem Alkoholpegel stieg auch der Geräuschpegel und zum Ende hin schnatterten alle quer durcheinander, so daß ich kaum noch etwas verstehen konnte. Ich werde sicherlich nicht noch eine Tupperparty mitmachen, auch wenn eine andere Nachbarin im nächsten Monat wieder eine angekündigt hat. Davon habe ich jetzt erst mal wieder genug. Die Gastgeberin meinte dann, daß wir uns auch so mal treffen könnten und das halte ich für eine ziemlich gute Idee.