Was für eine Woche

Die Darmspiegelung ist nun schon über eine Woche her. Das Wochenende hatte ich ganz gut überstanden, nur der Po brannte noch ein bischen. Seit Montag hatte ich allerdings verstärkt Schmerzen im Po-Bereich (Arschloch klingt immer so negativ). Viel zu tun hatte ich nicht, so daß ich einen recht kurzen Tag im Büro hatte. Zu Hause habe ich mir gleich die weiche Jogginghose angezogen, so daß die Jeans nicht mehr drücken konnte. Das war schon mal eine Erleichterung.

Dienstag habe ich bei diesem Arzt angerufen und mit einer Helferin gesprochen. Angeblich wäre es normal nach einer Darmspiegelung, versicherte sie mir. Erst mal glaubte ich ihr und hoffte auf Besserung. Für 14:00 Uhr hatten sich die Handwerker angemeldet. Die Dachdecker waren vor zwei Wochen schon mal da, weil wir in der Küche plötzlich Schimmel an der Außenwand haben. Der Hausmeister meinte nach einer kurzen Besichtigung, daß die Dachdecker Abhilfe schaffen können. Er hatte den Verdacht, daß die Dachterrasse irgendwo undicht sein könnte. Die Dachdecker hatten sich alles angesehen und die Fuge an der Außenwand sowie die Steckdose mit Silikon versiegel. Mittlerweile haben wir im Wohnzimmer an einer Innenwand in der Höhe der Fußleisten ebenfalls Schimmel. Deshalb waren die Herren da, gefunden haben sie allerdings nichts und sie haben diesmal auch nicht die Platten hochgenommen. Der eine Dachdecker war oben auf dem Dach, hat eine dunkle Stelle trocken geföhnt und der andere hat aus dieser versiegelten Fuge das Silikon wieder entfernt. Der Ältere meinte dann, daß er sich jetzt schlau gemacht hat und daß diese Fuge auf gar keinen Fall versiegelt werden darf, weil sonst das Wasser nicht ablaufen könnte. Auf meine Frage, was dann für den Schimmel verantwortlich sein würde meinte er nur, daß wir es weiter beobachten sollten. Hinter der Wand im Wohnzimmer verläuft der Installationsschacht, wo Rohre aus den darunter liegenden Wohnungen verlegt sind. Ich denke, daß vielleicht da irgend etwas undicht sein könnte. Mein Freund denkt das auch. Nach ca. 1 1/2 Stunden verschwanden die Handwerker wieder und nun weiß ich immer noch nicht, wo der Schimmel her kommt und vor allem ist er immer noch da. Tja, das war am Dienstag.

Mittwoch rief ich morgens gleich wieder beim Arzt an, weil ich kaum noch sitzen konnte. Mein Po schmerzte wirklich ganz schrecklich und ich konnte kaum glauben, daß es wirklich normal sein sollte. Die Arzthelferin erzählte mir von der Hämorroiden-Sprechstunde und ich könnte dort einen Termin vereinbaren. Ja, das hatte sie mir am Dienstag auch schon mal gesagt. Ich wollte aber eigentlich möglichst sofort einen Termin haben. Nein, das ginge nicht, sagte sie und ich sollte doch um 12:30 Uhr nochmal anrufen. Sie würde vorher mit dem Arzt sprechen. Kaum aufgelegt klingelte es schon wieder. Es war die "Erfüllungsgehilfin" des Vermieters. Der Termin für die erneute Besichtigung unserer verschimmelten Wand soll vom 23. auf den 25. verschoben werden. Den Termin hatte sie mit meinem Freund vereinbart. Die Dachdecker hatten ihr offensichtlich von dem Problem berichtet. Prinzipiell ist das ja kein Problem, da ich Gleitzeit und einen verständnisvollen Chef habe. Sie begründete die Terminverschiebung damit, daß der Hausmeister sich das auch mal ansehen wollte und die Dachdecker wollen die Platten der Dachterrasse hochnehmen. Ich trug den Termin in mein Terminkalender ein und fuhr ins Büro. Durch diese Telefonate war ich ziemlich spät dran.

Kaum im Büro angekommen klingelte das Telefon: es war eine Arzthelferin. Sie fragte, wie schnell ich in der Praxis sein könnte und um 12:00 Uhr ist dann ja auch schon Feierabend. Ich legte meinem Chef noch schnell die Post hin, schaltete meinen Computer aus und fuhr wieder los. Mein Auto parkte ich zu Hause (weil ich beim Arzt nie einen Parkplatz bekomme) und ging im Laufschritt los. Nein ich hetzte durch die Straßen. Dabei habe ich festgestellt, daß ich eine ganz miese Kondition habe. Eigentlich wußte ich das schon vorher, aber nun merkte ich es auch. Ich war völlig außer Atem, als ich im Ärztehaus ankam. Zum Glück war der Aufzug wieder in Ordnung. Ich hätte es kaum geschafft zu Fuß in den dritten Stück zu hetzen. Noch schnell zur Toilette und dann saß ich im hinteren Wartebereich. Es wurde 12:30 Uhr bis ich dann endlich aufgerufen wurde. Hätte ich das vorher gewußt, hätte ich mich nicht so abhetzen müssen. Aber hinterher ist man immer schlauer. Dan wurde ich aufgerufen und positionierte ich mich in Bauchlage, den Po nach oben, auf dieser merkwürdigen Liege. Die Untersuchung war schmerzhaft und unangenehm. Der Arzt bemerkte Entzündungen am Po (ach was?) und verschrieb mir eine Salbe zum Einreiben. Ich bedankte mich und ging geradewegs zur nächsten Apotheke. Die Markt-Apotheke war ziemlich voll. Als ich mein Rezept vorlegte, zog die Apothekenhelferin die Augenbrauen hoch und meinte: "Reicht es Ihnen bis morgen Abend?" Ich war schockiert: "Nein, eigentlich wollte ich die Salbe jetzt gleich mitnehmen. Mein Arzt hat gesagt, ich soll sofort damit anfangen." Sie wieder: "Nein, also das geht ja gar nicht. Das sind ja zwei Sachen und die müssen wir extra anfertigen." Ich dann wieder: "Dann versuche ich es in einer anderen Apotheke." Sie sollte das Rezept gar nicht wieder hergeben und meinte: "Die anderen Apotheken müssen das auch extra anfertigen. Da werden Sie kein Glück haben." Ich meinte nur: "Notfalls komme ich halt wieder zurück." Dann verließ ich mit meinem Rezept diese Apotheke. Genau gegenüber, also eigentlich genau im Erdgeschoß des Ärztehauses war noch eine Apotheke. Die hatte ich vorher total übersehen. Also nochmal über die Straße und rein in die Rats-Apotheke. Dort mußte ich zwar auch etwas warten, weil viel los war. Aber diese Salbe war vorrätig und es waren zwei Komponten und nicht zwei Salben, wie die andere Apothekenhelferin sagte. Offensichtlich hatte sie nicht so viel Ahnung davon. Gut zu wissen! Dann werde ich zukünftig immer nur noch zur Rats-Apotheke gehen. Mit der Salbe im Gepäck rief ich meinen Chef auf dem Handy an und erstattete Bericht. Ich hatte vor gleich wieder mein Auto zu starten, um ins Büro zu fahren. Mein Chef war begeistert.

Einiges habe ich noch weg gearbeitet. Jedes Mal wenn ich auf der Toilette war, cremte ich meinen Po ein. Ich hatte nicht wirklich den Eindurck, daß es helfen würde. Je länger ich am Schreibtisch saß, desto mehr tat mein Po weh. Die Naht meiner Jeans drückte sich förmlich in den Po. Es war kein schönes Arbeiten und als ich mich abends verabschiedete kündigte ich schon an, am nächsten Tag zu Hause zu bleiben. Ich wollte gerne meinem Po ein bischen Ruhe gönnen und in meiner Jogginghose den Tag verbringen. Mein Chef zeigte Verständnis und somit war es beschlossen.

Donnerstag verbrachte ich den Tag zu Hause und cremte mir bei jedem Toilettengang den Po mit dieser Salbe ein. Es brennt immer ein bischen, aber das kann ich aushalten. Ich habe meine Wäsche gewaschen und draußen in die Sonne gehängt und den Geschirrspüler eingeräumt und angestellt. Das war alles. Mehr habe ich den ganzen Tag nicht gemacht. Ich mußte mich ja schonen! Ich habe den ganzen Tag meinen Po geschont, gecremt und saß vor meinem Computer. Bis auf die Po-Schmerzen war es eigentlich ein sehr angenehmer Tag und gegen Abend hatte ich tatsächlich das Gefühl, etwas weniger Schmerzen zu haben. Ein Lichtblick! Es geht bergauf!

Als mein Freund abends nach Hause kam, wirkte er sehr unzufrieden. Wir blätterten gemeinsam in den Kochbüchern, fanden aber nicht das Richtige. Er hatte keine Lust zum Kochen (er ist ein großartiger Hobbykoch!), aber er hatte auch keine Lust zum Weggehen. Ein Dilemma! Wenn er so drauf ist, muß ich die Entscheidung treffen. Eigentlich bleibe ich gerne zu Hause, vor allem weil wir bequeme und Po-freundliche Sitzmöglichkeiten haben. Aber wenn mein Freund so abgekämpft und unzufrieden ist, gehen wir zum Griechen. Wir waren beim "alten" Griechen, weil ich noch Geld holen mußte und der Geltautomat in der entgegengesetzten Richtung zu Dimitri liegt. Der "alte" Grieche hat nicht so viele leckere Gerichte, aber ein paar Sachen bekommt er ganz gut hin. Ich esse bei ihm meistens Schweinefilet mit Pommes und mein Freund nimmt meistens die Uzo-Platte. Leider sind die Bänke total hart und mit meinem Po-Problem konnte ich nach dem zweiten Bier kaum noch sitzen. Zum Glück ist da immer wenig los und somit bleiben wir auch nie lange. Ich war froh, als ich meinen Po etwas entlastan konnte und wir das Lokal verließen. Zu Hause schlüpfte ich gleich aus meiner Jeans, so daß meine Po- Schmerzen gleich weniger wurden.

Heute ist Freitag und ich freue mich schon auf den Feierabend. Ich habe nicht so viel geschafft wie ich eigentlich wollte, aber mich hetzt ja keiner und Montag ist auch noch ein Tag. Wenn ich am Freitag früher gehe, stehe ich mit allen anderen im Stau und das finde ich total blöd. Freitags gehen viele früher nach Hause, nur um dann gemeinsam im Stau zu stehen. Das ist ja nun nicht so mein Ding. Seitdem ich das festgestellt habe, arbeite ich am Freitag immer bis mindestens 17:00 Uhr. Wenn ich mich dann auf den Heimweg mache, komme ich besser durch. Noch besser komme ich durch, wenn ich erst um 18:00 Uhr gehe. Die Grünphasen der Ampeln sind dann länger. Keine Ahnung warum, aber es ist so. Das muß man nur zu nutzen wissen. Mal sehen, ob ich heute noch etwas mache. Ich glaube eher nicht. Nachher muß ich noch die Rechnungen zur Post bringen (also noch vor 18:00 Uhr losfahren) und dann mache ich mich auf den Heimweg. Arbeit habe ich hier zwar noch liegen, aber da die meisten Kunden um diese Zeit ohnehin schon längst Feierabend gemacht haben, kann ich da auch keinen mehr telefonisch erreichen. Auf meinem Terminplaner klebt schon ein Zettel zur Erinnerung "Montag anrufen".  Was für eine Woche...

Darmspiegelung

Heute ist nun der Termin zur Darmspiegelung. Den letzten Liter des Abführmittels trinke ich gerade, d. h. ich würge das Zeug runter und nehme danach gleich einen Schluck Apfelsaft-Schorle. Anders ist dieser Geschmack nicht zu ertragen. Die Katzen sind gefüttert, die Betten gemacht und somit kann ich mich auf meine "Arbeit" konzentrieren. Es wird nicht lange dauern, bis die Abführmaßnahme einsetzt - das habe ich ja gestern schon gemerkt. Aber es muß nun mal sein und ich bin sehr froh, daß ich die drei Liter von gestern einigermaßen runter bekommen habe. Mein Termin ist um 14:15 Uhr und schäztungsweise gegen 16:00 Uhr kann mein Freund abholen. Er hat sich extra einen Tag frei genommen, was ich naütlich ganz toll finde. Er ist so ein Süßer und er ist immer für mich da! Das liebe ich so an ihm, aber nicht nur das....

Vier Stunden vor der Untersuchung durfte ich dann auch nichts mehr trinken, was mir sehr schwer gefallen ist. Mein Griff ging ständig ins Leere. Vorsorglich hatte ich das Glas und die Mineralwasserflasche schon in die Küche gestellt. Obwohl ich das wußte, griff ich umbewußt immer wieder nach rechts und wollte nach dem Glas greifen. Ich war so durstig und durfte nichts trinken. Hungrig war ich auch und ich hatte ein ganz mulmiges Gefühl im Bauch. Dieses Gefühl verstärkte sich, je näher der Termin rückte. Ich war in Sorge, daß ich zu spät kommen würde und dann saßen wir noch eine gute halbe Stunde im Wartezimmer, bis ich aufgerufen wurde.

Dann wurde ich aufgerufen und ich ging in den anderen Wartebereich. Dort wurde mir die Kabine 1 zugewiesen. Ich war total aufgeregt, weil ich nicht genau wußte was als nächstes passieren würde. Die Arzthelferin sagte irgendwas von ausziehen, Socken kann ich anlassen. Ganz ausziehen? Ich konnte nicht nachfragen, weil sie schon wieder weg war. Ich zog mich also bis auf die Socken aus und zog den Bademantel an. Das schien mir logisch, denn es stand auf diesem Zettel drauf, daß ich ihn mitbringen sollte. Die Arzthelferin schaute kurz rein und meinte: "Den Bademantel an den Haken hängen, das T-Shirt anziehen und diese blaue Hose mit der Öffnung nach hinten anziehen" und verschwand dann wieder. Ach so, dann hatte ich das wohl falsch verstanden. Ich war ganz froh, als ich mein T-Shirt wieder anziehen konnte. Dann fühlte ich mich nicht mehr ganz so nackt. Diese blaue Hose hatte eine Öffnung mit Klettverschluß hinten. Es paßte farblich nicht wirklich zu meinem olivgrünen T-Shirt, aber das war mir auch egal.

Dann wurde ich ins Behandlungszimmer gerufen, wo ich mich auf diese Liege setzen sollte. Ich bekam eine Art Gummimanschette um den linken Oberschenkel - "zur Erdung" wie mir die Arzthelferin erklärte. Aha, ich verstand es trotzdem nicht, aber fragte auch nicht weiter nach. Dann erschien der Arzt und begrüßte mich. Ich sollte mich hinlegen und er suchte gleich eine Vene für die Schlafspritze. Zum Glück mußte hatte er am linken Arm Erfolg, sonst hätte er die Hand nehmen müssen, was ich bisher immer als sehr schmerzhaft in Erinnerung hatte. Den Einstich merkte ich kaum und bei sowas kann ich auch nicht hinsehen, weil mir sehr schnell schlecht wird. Nach einem Bruchteil einer Sekunde wurde mir etwas schwummerig vor den Augen und ich fragte "kann es sein, daß es schon wirkt?" und der Arzt sagte "ja". Als ich wieder zu mir kam lag ich immer noch auf dem Rücken und diese Liege wurde runter gefahren. Ich sah wie der Arzt vor einem Bildschirm saß und sich offensichtlich Bilder von meinem Darm ansah. "Ach, haben Sie Bilder gemacht?, fragte ich ihn. Ich war überrascht. Dann bekam ich meinen Bademantel und die Arzthelferin brachte mich in den Aufwachbereich, wo ich mich in Seitenlage auf diese Liege legen sollte.

Eine halbe Stunde sollte ich liegen bleiben, schlafen konnte ich allerdings nicht. Es war doch deutlich zu hören, was auf dem Flur los war und einige Türen fielen lautstark zu. Egal, ich dämmerte ein bischen vor mich hin. Nach einiger Zeit kam eine Arzthelferin und ich sollte mich aufsetzen. Sie hat meinen Blutdruck gemessen. Dann sollte ich mich wieder anziehen und darauf warten, daß mich der Arzt nochmal aufruft. Im Wartebereich holte ich gleich die mitgebrachte Flasche Mineralwasser raus und trank ein paar Schlucke. Dann griff ich in die Bäckertüte und biß von meinem Schokobrötchen ab. Das tat gut. Ich hatte das Gefühl, seit Tagen nichts mehr gegessen zu haben. Als ich mit meinem Brötchen fertig war, wurde ich aufgerufen.

Der Arzt teilte mir mit, daß ich völlig gesund bin. "Na, das freut mich aber" sagte ich und er entgegnete :"ja, mich auch". Er kündigte an, daß er meinem Hausarzt einen Bericht zukommen lassen will. Ich war noch nicht so ganz klar, fragte dann aber trotzdem nochmal nach. Auf meine Nachfrage hin, erzählte er mir, daß ich ganz kleine Hämoriden (schreibt man das so?) habe, die mein Hausarzt nicht ertasten konnte. Dadurch habe ich manchmal Blut im Stuhl. Aha, das erklärt einiges. Es wäre nicht weiter schlimm, meinte er und dann wurde ich auch schon wieder verabschiedet. Ich hätte ihn noch fragen können, wo diese Dinger her kommen und wie sie wieder verschwinden, aber daran hatte ich irgendwie nicht gedacht. Mein Freund saß immer noch im Wartezimmer, was mich sehr freute. Wir verließen Arm in Arm die Praxis und ich war froh, endlich alles überstanden zu haben. Gut zu wissen, daß alles in Ordnung ist. Es hätte auch anders ausgehen können.

Vorbereitung zur Darmspiegelung

Morgen habe ich den Termin zur Darmspiegelung und heute ist mein Vorbereitungstag. Das Abführmittel "Klean-Prep" habe ich genau nach Anweisung zubereitet, in den Kühlschrank gestellt und um 13:00 Uhr werde ich mit der Einnahme beginnen. Die 2 Liter soll ich innerhalb von 2 Stunden trinken, d. h. alle 15 Minuten einen halben Liter. Auf diesem Zettel steht drauf, daß die Abführmaßnahme oft sehr schnell einsetzen kann. Na, das hatte ich mir schon fast gedacht. Gestern habe ich schon eine Familienpackung Toilettenpapier gekauft und ins Gäste-WC gestellt. Sicher ist sicher. Außerdem steht der Schreibtisch quasi direkt vor dem Gäste-WC und somit habe ich es dann nicht so weit, wenn es los geht.

Stunden später...

Dieses Zeug schmeckt absolut scheußlich und das ist noch milde ausgedrückt. Bei jedem Schluck habe ich das Gefühl, mir würde alles wieder hoch kommen. Die ersten 2 Liter habe ich mittlerweile getrunken und habe zwischenzeitlich 3 Rollen Toilettenpapier verbraucht. Ich versuche immer schnell mein Glas auszutrinken, nehme extra große Schlucke und trinke dann ein Schluck Apfelsaft-Schorle nach. Anders würde ich dieses Abführmittel wohl gar nicht runter bekommen. Mein Magen knurrt, aber ich werde frühestens morgen um diese Zeit wieder etwas essen dürfen.

Es tröstet mich eigentlich nur die Tatsache, daß diese ganze Prozedur für einen guten Zweck ist. So eine Darmspiegelung macht man ja nicht nur so zum Spaß, sondern weil es ein Arzt verordnet hat.

Der dritte Liter ist schon vorbereitet. Sobald das Zeug etwas abgekühlt ist, kommt es wieder in den Kühlschrank. Angeblich schmeckt es gekühlt besser. Na ich weiß ja nicht, aber schlechter kann ich es mir vom Geschmack her gar nicht mehr vorstellen.

Das Wort zum Montag

Letztes Wochenende war bei uns Schützenfest. Da zum Marktplatz quasi hinspuchen können, war es ziemlich laut bis spät in die Nacht. Freitag ging es schon los und Sonntag wurde es gegen 22:00 Uhr dann doch endlich etwas ruhiger. Mir ging dieses Getröte und Gehupe von den Fahrgeschäften total auf die Nerven. Die Musik und die Betrunkenen hätte ich ja noch einigermaßen ertragen, aber diese blöden Kommentare und ständig dieses Gehupe war echt zu viel für mich. Früher fand ich das immer ganz toll, aber mittlerweile will ich zu Hause einfach nur noch meine Ruhe haben und das klappte letztes Wochenende nicht besonders gut.

Sonntag haben wir uns dann noch "Bad Boys II" angesehen und waren dementsprechend erst sehr spät im Bett. Will Smith ist einfach ein klasse Schauspieler. Er ist echt ein ganz Süßer! Ihn würde ich bestimmt nicht von der Bettkannte stoßen. Aber so weit kommt es ja sicherlich nicht...

Letzte Nacht habe ich zwar ganz gut, aber viel zu wenig geschlafen. Die Reaktion beim Auto fahren war nicht die beste und ich bin jetzt auch immer noch müde. Die Zeit bis zum Feierabend werde ich schon irgendwie durchhalten. Zum Glück rufen heute nich so viele Kunden an, obwohl normalerweise gerade am Montag sehr viel los ist. Na, ich kann ja auch mal Glück haben. Heute Abend kocht mein Freund Nudeln in Schinken-Sahne-Soße, worauf ich mich schon sehr freue. Ab heute bin ich auf Schonkost (keine Ballaststoffe) eingestellt, weil ich am Mittwoch meine Darmentleerung und am Donnerstag meine Darmspiegelung habe. Wenn ich daran denke, wird mir ganz flau im Magen. Was mich ein bischen freut ist die Tatsache, daß ich am Freitag nicht arbeiten muß. Ich bekomme eine Schlafspritze zur Darmspiegelung und danach darf ich 24 Stunden nicht Auto fahren. Dann habe ich den Freitag etwas Zeit für mich, was auch mal ganz schön ist.

Dienstag beim Griechen

Am Dienstag waren wir mal wieder beim Griechen. Das Essen ist lecker und vorneweg und hintendrauf gibt es immer einen Uzo aufs Haus. Deshalb gehen wir öfter zu "unserem" Griechen. Ich glaube er sieht uns schon als Stammgäste an. Meistens bestelle ich etwas aus der Rubrik "für den kleinen Hunger", da ich eine normal große Portion kaum schaffe. Fast immer bestellen wir noch eine Vorspeise. Auf Zaziki kann ich einfach nicht verzichten - das könnte ich ständig essen.

Wir hatten gerade unseren Begrüßungsuzo bekommen und sahen uns die Speisekarte an. Da trat ein Pärchen durch die Tür und sich direkt den Tisch hinter uns aussuchte. Mein Freund und die Frau saßen quasi Rücken an Rücken. Da sich die beiden Gäste nicht gerade leise unterhielten, bekamen wir auch jedes Wort mit. Das ist eigentlich nicht ungewöhnlich, wenn man im Restaurant sitzt. Nur die Art und Weise dieser Unterhaltung fand ich doch sehr merkwürdig. Sie lasen sich gegenseitig die Speisekarte vor und kommentierten bei jedem Gericht den Preis. Mein Freund zog schon die Augenbrauen hoch. Als der Gastwirt den Uzo brachte, sagte sie: "Nein, wir trinken keinen Uzo, wir müssen noch Auto fahren. Aber Du kannst uns einen Kinderuzo geben." Was ist ein Kinderuzo? Nachdem sie nach einem Glas Sprite verlangte, winkte der Gastwirt ab. "Wir haben keinen Kinderuzo." Dann gab sie die Bestellung auf und fragte nach, ob sie den Pommes zusätzlich Reis haben könnte. Sonderwünsche werden zwar oft mit "Katastrophe" kommentiert, aber bisher gab es damit nie Probleme. "Ja und die Pommes bitte ohne Salz", verlangte sie noch. Der Gastwirt kommentierte das in seiner gewohnt witzigen Art mit: "Mal sehen, ich versuch´s." Dimitri war noch nicht ganz hinter der Theke verschwunden, da meinte sie dann: "Ach, das ist ja ein ganz witziger." Dann wurde wieder die Speisekarte durchgesprochen, auf welchem Gericht die meisten verschiedenen Dinge stehen und ob die Preise gerechtfertigt sind oder nicht.

Mittlerweile bekamen wir unsere Vorspeisen und den Salat. Am Nachbartisch wurde ebenfalls der Salat serviert, da die beiden keine Vorspeise bestellt hatten. Das Pärchen am Nebentisch unterhielt sich während des Essens weiter. Sie redeten mit offenem Mund, schmatzen und er gluckste ständig, was mich wahnsinnig aufregte. "Schweine im Weltall" stellte ich nur fest und mein Freund nickte. Als es mir zu viel wurde, verschwand ich kurz auf der Toilette und als ich zurück war, war der Salat auch endlich aufgegessen. Beim Hauptgericht war es nicht besser, eher im Gegenteil. Sie verputzten ihre Grillplatten in einer Geschwindigkeit, da konnte ich nur staunen. Esssen würde ich das nicht mehr nennen. Bei sowas rollen sich mir echt die Fußnägel hoch. Ich hoffte wirklich, daß das Pärchen endlich bezahlen und gehen würde.

Als die Bedienung abräumte, bewertete die Frau das Essen: "Die Giros waren prima, der Spieß war auch gut, der Suzuki war nicht so ganz durch und die Pommes waren zu salzig, aber sonst alles ganz prima." Die Bedienung nahm wortlos die Teller mit und der Gastwirt brachte dann die Rechnung. Ihm sagte die Frau wieder ihren Spruch auf und er zog schon die Augenbrauen hoch. Sie erwartete offensichtlich einen Preisnachlaß, weil ihr die Pommes zu salzig waren. Es ginge ja nicht, daß sie dann nachts immer aufstehen muß, weil sie Durst bekommt. Deshalb wollte sie keine salzigen Pommes. Der Mann bezahlte dann und zählte wirklich jeden Cent ab. Die Frau meinte "ach, wo geht es denn da hin, das will ich sehen", verschwand im Nebenzimmer und mußte sich dann noch die Toiletten ansehen. Ihr Mann wollte schließlich ausdiskutieren, warum "diverse Küche" mit 90 Cent auf der Rechnung stand. Pommes extra kostet auch extra Geld, was ja auch logisch ist. Dimitri erklärte es ihm. Dann kam die Frau von der Toilette zurück, sah die Rechnung und spach den Gastwirt erneut auf die zusätzlichen Kosten an. Als endlich alles gesagt war, ging das Pärchen endlich durch die Tür und wir atmeten alle auf.

Wir bezahlten dann auch, bekamen unseren zweiten Uzo und wollten eigentlich auch nach Hause gehen. Ich muß immer nochmal zur Toilette, bevor es los geht. Als ich zurück kam, stand mein Freund vorne an der Theke und es standen zwei kleine Biere vor ihm. Dimitri gab uns ein Bierchen aus. Eigentlich hatte ich mit drei großen Bierchen schon genug, aber ich lehnte trotzdem nicht ab. Es wurde dann noch sehr gemütlich und wir waren auch die letzten Gäste. Dimitri bot uns das Du an, schenkte uns einen schwarz gebrannten Uzo nach dem anderen aus und bediente sich kräftig an der Bierzapfanlage. Wir zogen über dieses Pärchen her und Dimitri erzählte uns von anderen schrecklichen Gästen. Wir hörten stauend zu. Die Bedienung trank mit und hatte auch das eine oder andere zu erzählen. Irgendwann gingen wir dann auch. Wir waren ziemlich betrunken, aber es war ein wirklich lustiger Abend. Normalerweise trinke ich nicht viel, zwei oder drei Bier und höchstens zwei Uzo. Das war eine ganz große Ausnahme und das wird es auch in Zukunft nicht wieder geben.

Mittwoch ging es mir dermaßen schlecht, das läßt sich kaum beschreiben. So einen Kater hatte ich seit über 10 Jahren nicht mehr gehabt. Meine Augen waren total verschwollen, ich war leichenblaß, mir war kotzübel und ich dachte, mein Schädel würde zerspringen. Mein Freund mußte ins Büro, da er Termine hatte. Ich war zu überhaupt nichts in der Lage. Ich verbrachte den Tag damit, abwechselnd zu schlafen, mich zu übergeben und anschließend die Zähne zu putzen. Gegen Mittag fütterte ich die Katzen. Das Katzenklo machte ich nicht sauber, alleine der Geruch löste bei mir wieder einen Brechreiz aus und ich übergab mich schon wieder. Ich legte mich wieder hin, schlief eine Stunde und dann ging das Drama wieder von vorne los. Die erste Tasse Kamillentee behielt ich nicht im Magen, die zweite Tasse gegen 17:00 Uhr klappte dann schon besser. Ich legte mich anschließend nochmal hin und kurz nach 18:00 Uhr war mir nur noch ein bischen schlecht. Die Kopfschmerzen waren aber immer noch nicht besser geworden. Ich sah auch schon wieder etwas besser aus. Ich litt Höllenqualen und ich werde sicherlich das nächste Mal die schwarz gebrannten Uzos ablehnen. Das macht echt keinen Spaß. Abends schoben wir eine Fertig-Pizza in den Ofen und dann ging es auch schon wieder ins Bett. Wir waren beide ziemlich fertig. Das Katzenklo machte ich natürlich noch sauer, auch wenn mir schon fast die Pizza wieder hochkam.

Donnerstag habe ich dann wieder gearbeietet. Richtig konzentrieren konnte ich mich allerdings nicht. Möglicherweise hatte ich noch Restalkohol im Blut, denn meine Reaktion beim Auto fahren war auch nicht gerade die beste. Zum Glück hatte ich einen kurzen Tag, weil um 14:00 Uhr die Handwerker angekündigt waren. Zu Hause trank ich viel Mineralwasser, was mir ganz gut tat. So richtig in Ordnung war ich aber gestern immer noch nicht. Meinem Freund ging es ähnlich.

Heute ist wieder ein ganz normaler Arbeitstag und es geht mir wieder gut. Ich habe nur noch ganz wenig Kopfschmerzen und mein Magen ist wieder völlig in Ordnung. Alles ist wieder gut!

Vorgespräch zur Darmspiegelung

Freitag hatte ich den Termin für das Vorgespräch zur Darmspiegelung. Gleich an der Anmeldung bekam ich einekleine Plastiktüte mit 4 Päckchen "Klean-Prep" und einen Zettetl mit Anweisungen zur Vorbereitung auf die Darmspiegelung. Im Wartezimmer habe ich auch gleich alles durchgelesen. Ich hatte vor 15 bis 20 Jahren schon mal eine Darmspiegelung, aber damals lief alles irgendwie anders ab. Damals mußte ich den ganzen Tag im Klinikum verbringen, habe Stunden gewartet und die Darmspiegelung lief ohne Betäubung ab. Ich hatte damals das Gefühl, fast sterben zu müssen. Mit diesem Hintergrund hatte ich natürlich ein ungutes Gefühl im Bauch. Dieser "Beipackzettel" machte die Sache auch nicht besser. Nach 40 Minuten Wartezeit wurde ich dann endlich aufgerufen.

Mir wurde ein anderer Wartebereich zugeordnet und da saß ich nun wieder und wartete. Ein Mann saß mir gegenüber und las ein dickes Buch. An einer Tür stand die Aufschrift "Hygienebereich" und eine andere Tür war mit "Aufwachbereich"  gekennzeichnet. Ein Mann im Bademantel kam aus der "Kabine 1"-Tür, wurde von einer Arzthelferin gestützt und verschwand im "Aufwachbereich". Der Mann mit gegenüber las weiterhin sein Buch. Eine Arzthelferin suchte mich und rief meinen Namen, allerdings nicht in diesem Wartebereich sondern im normalen Wartezimmer. Ich sprang natürlich gleich auf und gab mich zu erkennen. Die Arzthelferin wollte noch schnell Blut abnehmen, da der Fahrer schon in der Tür stand. Sie sah sich erst den linken Arm an, fand aber nichts. Dann sah sie sich den rechten Arm an, der auch nicht viel besser wart. Der Einstich tat weh und als sie zwei Röhrchen voll hatte, bekam ich diesen Tupfer und ein Pflaster zum festkleben. Die Stelle des Einstichs sieht immer noch total schlimm aus. Der Bluterguß wird wohl noch ein paar Tage bleiben. Schön ist das wirklich nicht. Auf der anderen Seite bin ich nun auch kein Frühaufsteher und eigentlich hätte die Blutabnahme morgens zwischen 7:00 Uhr und 7:30 Uhr stattfinden sollen. Da war es so schon besser und in ein paar Tagen ist vom Einstich auch nicht mehr viel zu sehen.

Dann ging ich wieder in den Wartebereich, wo mittlerweile noch eine Frau saß. Der Mann gegenüber saß immer noch da un las sein Buch. Die Frau wurde zuerst aufgerufen, obwohl der Mann eigentlich schon länger da saß und eigentlich wäre er zuerst an der Reihe gewesen, danach dann ich. Ich sagte zu ihm: "Sie waren aber schon früher da, eigentlich wären Sie doch jetzt dran." Er blickte kurz auf und meinte nur: "Ach, ich habe mich hier für den ganzen Tag eingerichtet." und las weiter in seinem dicken Buch. Kurz nachdem die Frau aus dem Sprechzimmer raus kam, wurde ich aufgerufen.

Das Gespräch mit dem Arzt verlief eigentlich ganz gut. Er versuchte mir die Angst zu nehmen und wies darauf hin, daß ich mit dieser Schlafspritze etwas betäubt werde und keine Schmerzen haben werde. Das ist ja schon mal gut. Wir sprachen noch kurz diesen Vorbereitungszettel durch und nach ca. 5 Minuten war das Vorgespräch auch schon erledigt. Er kam noch zur Anmeldung mit und reichte mir einen neuen Zettel: "Aufklärung und Einwilligung zur  hohen/partiellen Koloskopie und ggf. Polypenabtragung". Diese Einwilligung soll ich dann am Tag der Darmspiegelung unterschrieben mitbringen. Er erklärte mich noch kurz, daß die in dem Zettel beschriebenen Probleme sehr selten auftreten. "Bei mir ist bisher jeder Patient munter raus spaziert" meinte er ganz fröhlich, gab mir die Hand und verabschiedete sich. Der nächste bitte...

Nun sieht es so aus, daß mich diese Sache doch sehr beschäftigt. Der Termin zur Darmspiegelung ist nächste Woche Donnerstag (11. September) um 14:15 Uhr und 3 Tage vorher (also ab dem 8. September) muß ich mit der Schonkost anfangen. Bei meiner ersten Darmspiegelung gab es so eine Anweisung nicht. Na, offensichtlich hat sich auf dem Gebiet auch schon eine Menge getan. Auf diesem Vorbereitungszettel steht genau drauf, was ich essen darf und was nicht. Reis, Kartoffeln, Nudeln, Weißbrot, Fleisch und Fisch darf ich essen, aber kein Gemüse, Obst, Müsli, Vollkornbrot und Körner schon gar nicht. Der Tag vor der Darmspiegelung wird mir nicht gefallen, wie mir der Arzt glaubhaft versicherte. Ich könnte mich schon drauf einrichten, den ganzen Tag auf der Toliette zu verbringen. Na, das sind ja echt tolle Aussichten... Aber ohne eine komplette Darmreinigung ist eine Darmspiegelung nun mal nicht möglich und somit muß ich da wohl durch, egal ob es mit paßt oder nicht. Da ich diese Schlafspritze bekomme, muß mich mein Freund vom Arzt abholen und ich darf auch 24 Stunden nach der Darmspiegelung kein Auto fahren. Damit kann ich leben. Dann habe ich nächste Woche Freitag noch mal einen freien Tag. Das ist doch gar nicht übel.