Die Darmspiegelung ist nun schon über eine Woche her. Das Wochenende hatte ich ganz gut überstanden, nur der Po brannte noch ein bischen. Seit Montag hatte ich allerdings verstärkt Schmerzen im Po-Bereich (Arschloch klingt immer so negativ). Viel zu tun hatte ich nicht, so daß ich einen recht kurzen Tag im Büro hatte. Zu Hause habe ich mir gleich die weiche Jogginghose angezogen, so daß die Jeans nicht mehr drücken konnte. Das war schon mal eine Erleichterung.
Dienstag habe ich bei diesem Arzt angerufen und mit einer Helferin gesprochen. Angeblich wäre es normal nach einer Darmspiegelung, versicherte sie mir. Erst mal glaubte ich ihr und hoffte auf Besserung. Für 14:00 Uhr hatten sich die Handwerker angemeldet. Die Dachdecker waren vor zwei Wochen schon mal da, weil wir in der Küche plötzlich Schimmel an der Außenwand haben. Der Hausmeister meinte nach einer kurzen Besichtigung, daß die Dachdecker Abhilfe schaffen können. Er hatte den Verdacht, daß die Dachterrasse irgendwo undicht sein könnte. Die Dachdecker hatten sich alles angesehen und die Fuge an der Außenwand sowie die Steckdose mit Silikon versiegel. Mittlerweile haben wir im Wohnzimmer an einer Innenwand in der Höhe der Fußleisten ebenfalls Schimmel. Deshalb waren die Herren da, gefunden haben sie allerdings nichts und sie haben diesmal auch nicht die Platten hochgenommen. Der eine Dachdecker war oben auf dem Dach, hat eine dunkle Stelle trocken geföhnt und der andere hat aus dieser versiegelten Fuge das Silikon wieder entfernt. Der Ältere meinte dann, daß er sich jetzt schlau gemacht hat und daß diese Fuge auf gar keinen Fall versiegelt werden darf, weil sonst das Wasser nicht ablaufen könnte. Auf meine Frage, was dann für den Schimmel verantwortlich sein würde meinte er nur, daß wir es weiter beobachten sollten. Hinter der Wand im Wohnzimmer verläuft der Installationsschacht, wo Rohre aus den darunter liegenden Wohnungen verlegt sind. Ich denke, daß vielleicht da irgend etwas undicht sein könnte. Mein Freund denkt das auch. Nach ca. 1 1/2 Stunden verschwanden die Handwerker wieder und nun weiß ich immer noch nicht, wo der Schimmel her kommt und vor allem ist er immer noch da. Tja, das war am Dienstag.
Mittwoch rief ich morgens gleich wieder beim Arzt an, weil ich kaum noch sitzen konnte. Mein Po schmerzte wirklich ganz schrecklich und ich konnte kaum glauben, daß es wirklich normal sein sollte. Die Arzthelferin erzählte mir von der Hämorroiden-Sprechstunde und ich könnte dort einen Termin vereinbaren. Ja, das hatte sie mir am Dienstag auch schon mal gesagt. Ich wollte aber eigentlich möglichst sofort einen Termin haben. Nein, das ginge nicht, sagte sie und ich sollte doch um 12:30 Uhr nochmal anrufen. Sie würde vorher mit dem Arzt sprechen. Kaum aufgelegt klingelte es schon wieder. Es war die "Erfüllungsgehilfin" des Vermieters. Der Termin für die erneute Besichtigung unserer verschimmelten Wand soll vom 23. auf den 25. verschoben werden. Den Termin hatte sie mit meinem Freund vereinbart. Die Dachdecker hatten ihr offensichtlich von dem Problem berichtet. Prinzipiell ist das ja kein Problem, da ich Gleitzeit und einen verständnisvollen Chef habe. Sie begründete die Terminverschiebung damit, daß der Hausmeister sich das auch mal ansehen wollte und die Dachdecker wollen die Platten der Dachterrasse hochnehmen. Ich trug den Termin in mein Terminkalender ein und fuhr ins Büro. Durch diese Telefonate war ich ziemlich spät dran.
Kaum im Büro angekommen klingelte das Telefon: es war eine Arzthelferin. Sie fragte, wie schnell ich in der Praxis sein könnte und um 12:00 Uhr ist dann ja auch schon Feierabend. Ich legte meinem Chef noch schnell die Post hin, schaltete meinen Computer aus und fuhr wieder los. Mein Auto parkte ich zu Hause (weil ich beim Arzt nie einen Parkplatz bekomme) und ging im Laufschritt los. Nein ich hetzte durch die Straßen. Dabei habe ich festgestellt, daß ich eine ganz miese Kondition habe. Eigentlich wußte ich das schon vorher, aber nun merkte ich es auch. Ich war völlig außer Atem, als ich im Ärztehaus ankam. Zum Glück war der Aufzug wieder in Ordnung. Ich hätte es kaum geschafft zu Fuß in den dritten Stück zu hetzen. Noch schnell zur Toilette und dann saß ich im hinteren Wartebereich. Es wurde 12:30 Uhr bis ich dann endlich aufgerufen wurde. Hätte ich das vorher gewußt, hätte ich mich nicht so abhetzen müssen. Aber hinterher ist man immer schlauer. Dan wurde ich aufgerufen und positionierte ich mich in Bauchlage, den Po nach oben, auf dieser merkwürdigen Liege. Die Untersuchung war schmerzhaft und unangenehm. Der Arzt bemerkte Entzündungen am Po (ach was?) und verschrieb mir eine Salbe zum Einreiben. Ich bedankte mich und ging geradewegs zur nächsten Apotheke. Die Markt-Apotheke war ziemlich voll. Als ich mein Rezept vorlegte, zog die Apothekenhelferin die Augenbrauen hoch und meinte: "Reicht es Ihnen bis morgen Abend?" Ich war schockiert: "Nein, eigentlich wollte ich die Salbe jetzt gleich mitnehmen. Mein Arzt hat gesagt, ich soll sofort damit anfangen." Sie wieder: "Nein, also das geht ja gar nicht. Das sind ja zwei Sachen und die müssen wir extra anfertigen." Ich dann wieder: "Dann versuche ich es in einer anderen Apotheke." Sie sollte das Rezept gar nicht wieder hergeben und meinte: "Die anderen Apotheken müssen das auch extra anfertigen. Da werden Sie kein Glück haben." Ich meinte nur: "Notfalls komme ich halt wieder zurück." Dann verließ ich mit meinem Rezept diese Apotheke. Genau gegenüber, also eigentlich genau im Erdgeschoß des Ärztehauses war noch eine Apotheke. Die hatte ich vorher total übersehen. Also nochmal über die Straße und rein in die Rats-Apotheke. Dort mußte ich zwar auch etwas warten, weil viel los war. Aber diese Salbe war vorrätig und es waren zwei Komponten und nicht zwei Salben, wie die andere Apothekenhelferin sagte. Offensichtlich hatte sie nicht so viel Ahnung davon. Gut zu wissen! Dann werde ich zukünftig immer nur noch zur Rats-Apotheke gehen. Mit der Salbe im Gepäck rief ich meinen Chef auf dem Handy an und erstattete Bericht. Ich hatte vor gleich wieder mein Auto zu starten, um ins Büro zu fahren. Mein Chef war begeistert.
Einiges habe ich noch weg gearbeitet. Jedes Mal wenn ich auf der Toilette war, cremte ich meinen Po ein. Ich hatte nicht wirklich den Eindurck, daß es helfen würde. Je länger ich am Schreibtisch saß, desto mehr tat mein Po weh. Die Naht meiner Jeans drückte sich förmlich in den Po. Es war kein schönes Arbeiten und als ich mich abends verabschiedete kündigte ich schon an, am nächsten Tag zu Hause zu bleiben. Ich wollte gerne meinem Po ein bischen Ruhe gönnen und in meiner Jogginghose den Tag verbringen. Mein Chef zeigte Verständnis und somit war es beschlossen.
Donnerstag verbrachte ich den Tag zu Hause und cremte mir bei jedem Toilettengang den Po mit dieser Salbe ein. Es brennt immer ein bischen, aber das kann ich aushalten. Ich habe meine Wäsche gewaschen und draußen in die Sonne gehängt und den Geschirrspüler eingeräumt und angestellt. Das war alles. Mehr habe ich den ganzen Tag nicht gemacht. Ich mußte mich ja schonen! Ich habe den ganzen Tag meinen Po geschont, gecremt und saß vor meinem Computer. Bis auf die Po-Schmerzen war es eigentlich ein sehr angenehmer Tag und gegen Abend hatte ich tatsächlich das Gefühl, etwas weniger Schmerzen zu haben. Ein Lichtblick! Es geht bergauf!
Als mein Freund abends nach Hause kam, wirkte er sehr unzufrieden. Wir blätterten gemeinsam in den Kochbüchern, fanden aber nicht das Richtige. Er hatte keine Lust zum Kochen (er ist ein großartiger Hobbykoch!), aber er hatte auch keine Lust zum Weggehen. Ein Dilemma! Wenn er so drauf ist, muß ich die Entscheidung treffen. Eigentlich bleibe ich gerne zu Hause, vor allem weil wir bequeme und Po-freundliche Sitzmöglichkeiten haben. Aber wenn mein Freund so abgekämpft und unzufrieden ist, gehen wir zum Griechen. Wir waren beim "alten" Griechen, weil ich noch Geld holen mußte und der Geltautomat in der entgegengesetzten Richtung zu Dimitri liegt. Der "alte" Grieche hat nicht so viele leckere Gerichte, aber ein paar Sachen bekommt er ganz gut hin. Ich esse bei ihm meistens Schweinefilet mit Pommes und mein Freund nimmt meistens die Uzo-Platte. Leider sind die Bänke total hart und mit meinem Po-Problem konnte ich nach dem zweiten Bier kaum noch sitzen. Zum Glück ist da immer wenig los und somit bleiben wir auch nie lange. Ich war froh, als ich meinen Po etwas entlastan konnte und wir das Lokal verließen. Zu Hause schlüpfte ich gleich aus meiner Jeans, so daß meine Po- Schmerzen gleich weniger wurden.
Heute ist Freitag und ich freue mich schon auf den Feierabend. Ich habe nicht so viel geschafft wie ich eigentlich wollte, aber mich hetzt ja keiner und Montag ist auch noch ein Tag. Wenn ich am Freitag früher gehe, stehe ich mit allen anderen im Stau und das finde ich total blöd. Freitags gehen viele früher nach Hause, nur um dann gemeinsam im Stau zu stehen. Das ist ja nun nicht so mein Ding. Seitdem ich das festgestellt habe, arbeite ich am Freitag immer bis mindestens 17:00 Uhr. Wenn ich mich dann auf den Heimweg mache, komme ich besser durch. Noch besser komme ich durch, wenn ich erst um 18:00 Uhr gehe. Die Grünphasen der Ampeln sind dann länger. Keine Ahnung warum, aber es ist so. Das muß man nur zu nutzen wissen. Mal sehen, ob ich heute noch etwas mache. Ich glaube eher nicht. Nachher muß ich noch die Rechnungen zur Post bringen (also noch vor 18:00 Uhr losfahren) und dann mache ich mich auf den Heimweg. Arbeit habe ich hier zwar noch liegen, aber da die meisten Kunden um diese Zeit ohnehin schon längst Feierabend gemacht haben, kann ich da auch keinen mehr telefonisch erreichen. Auf meinem Terminplaner klebt schon ein Zettel zur Erinnerung "Montag anrufen". Was für eine Woche...