Mein "freier" Freitag

Man sollte denken, daß man sich an seinem freien Tag entspannen und die Füße hochlegen kann. Ja, das sollte man denken und so ist es sicherlich auch gedacht. Ein Erholungstag zum Ausspannen, um wieder seinen Akku aufzuladen wäre sicher wünschenswert. Mein "freier" Tag sieht allerdings ganz anders aus.

Morgens um 8:00 Uhr hatte ich einen Termin zur Blutabnahme. Meine Diabetisgeschichte muß ja überwacht werden und somit gehe ich alle 3 Monate zur Blutabnahme. Normalerweise geht das recht schnell. Heute war das Wartezimmer brechend voll und alle paar Minuten klingelte das Telefon. Ich mußte 40 Minuten warten, bis ich endlich ins Labor gerufen wurde. Mir schoß durch den Kopf, daß ich gut und gerne 30 Minuten länger hätte schlafen können, wenn ich das gewußt hätte. Aber woher hätte ich das wissen sollen? Beim letzten Mal kam ich nach 15 Minuten dran. Der "Nüchternblutwert" lag heute bei 127 und das ist gar nicht gut. Das war schon mal besser. Das Blut wird weggeschickt und somit findet die Besprechung dann nächste Woche statt. Ich kann mir gut vorstellen, daß die anderen Werte wohl auch wieder schlechter geworden sind. Immerhin habe ich in der letzten Zeit nicht abgenommen und über Weihnachten sogar 3 kg zugelegt. Das schlägt sich offensichtlich sofort in den Blutwerten nieder. Na, dann gute Nacht Marie.

Auf dem Nachhauseweg war ich noch schnell in der Apotheke, um meine Medikamente mizunehmen. Danach noch schnell zum Bäcker, damit mein Freund ein Brötchen mit ins Büro nehmen kann. Im Briefkasten war ein Angebot der "Putzfee" und noch andere Werbung. Zu Hause habe ich dann die Katzen gefüttert und dann gab es endlich Kaffee. Ohne dieses böse Heißgetränk bin ich nur ein halber Mensch. Ich war auch noch sehr müde und nicht sehr gesprächig. Nach dem zweiten Heißgetränk war dann das Katzenklo dran. Das muß auch gemacht werden. Während sich mein Freund im Bad die Zähne putzt, mache ich in der Küche das Katzenklo sauber.

Die Tüte mit dem Restmüll war schon wieder voll und schrie danach, weggebracht zu werden. Ich schnappte mir die Tüte mit der rechten Hand. In der linken Hand trug ich das Einkaufskörbchen aus der Küche. Mein Freund kam gerade aus dem Bad, als ich meine Handtasche im  Körbchen verstaute. So, dann noch schnell in Schuhe und Jacke geschlüpft und los ging es. Mein Freund ging zum Auto und fuhr ins Büro. Ich machte mich auf den Weg zum Müllhäuschen. Dann ging es weiter zu REWE, um für das morgige Frühstück einzukaufen. Für heute Abend brauchte ich nichts, da wir zu 100%iger Sicherheit eine Pizza essen gehen. Das ist schon klar.

Wieder zu Hause war erstmal das Verstauen der Einkäufe dran. Dann habe ich mich um den Geschirrspüler gekommert: erst ausgeräumt, dann wieder eingeräumt und angestellt. Danach habe ich die Bäder geputzt. Das klingt jetzt so banal, aber bedingt durch meine Putzmittelallergie mache ich das natürlich nicht gerne. Es ist immer so ein Aufraffen und wenn es nicht ständig gemacht wird, muß man schon etwas schrubben, um den gröbsten Dreck wegzuputzen. Das meiste war Staub und mit einem feuchten Tuch geht das ganz gut weg. Scheuermilch habe ich nur für die Waschbecken und die Tolilette genommen. Für die Spiegel ist ein Glasreiniger unverzichtbar, aber der greift leider die Hände an. Auf jeden Fall habe ich alles schön sauber gemacht und es sieht wirklich schön aus. Im Schlafzimmer habe ich Staubgewischt. Das war auch mal wieder nötig. Mal sehen, ob mein Freund das von alleine sieht... müßte er eigentlich, denn der Unterschied ist schon ziemlich krass.

Gut, daß ich gestern schon Staubgesaugt habe. Mein Rücken fand diese Putzaktion gar nicht gut und hat sich sofort wieder zu Wort gemeldet. Rückenschnerzen ist immer ein Zeichen dafür, daß ich zu viel gemacht habe. Momentan sitze ich auf meinem neuen Swopper und esse mein "Frühstücksmüsli". Meinem Rücken geht es schon besser. In 20 Minuten ist die Waschmaschine fertig. Dann kann ich die Klamotten aufhängen und eine Ladung Handtücher in die Waschmaschine stopfen. Der Geschirrspüler hat auch gerade gepiept und ist somit fertig und kann ausgeräumt werden. Nachher werde ich auch noch die Betten abziehen und neu beziehen. Das ist schon länger mal fällig. Das sind dann noch mal zwei Ladungen für die Waschmaschine und später dann für den Wäschetrockner.

Ach ja und die Waschbecken in der Küche habe ich ebenfalls sauber gemacht. Manchmal sieht es wirklich schlimm aus. Mein Freund hat zwar keine Putzmittelallergie, aber abends nach dem kochen nicht mehr die Lust, um das noch sauber zu machen. Die Kochbücher, die momentan noch auf der Arbeitsplatte in der Küche liegen, müssen noch ins Regal. Mal sehen, was noch alles zu tun ist, an meinem "freien" Tag. Vielleicht komme ich nachher noch ein bischen zum spielen. Das wäre gar nicht übel.

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