Heute hatte ich mal wieder einen Termin beim Frauenarzt. Bis vor einem halben Jahr wurden bei mir immer noch diese HPV-Viren nachgewiesen. Beim letzten Kontrolltermin (Abstrich) wurden dann glücklicherweise keine "high risk-Viren" mehr gefunden. Darüber war ich überglücklich. Nun muß ich nicht mehr jedes Quartal zum Abstrich, nur noch einmal im halben Jahr. Heute war nun dieser Termin.
Zuerst kommt immer das Vorgespräch im Sprechzimmer. Die allererste Frage ist immer "Wann war die letzte Periode?". Meine Antwort ist auch immer dieselbe: "Seitdem Sie mir Ceracette verschrieben haben, hatte ich gar keine Periode mehr." Er schaut auf, nickt und schreibt irgend etwas in die Karteikarte. Es ist eigentlich immer dasselbe. Komisch, daß er nicht vorher mal nachsieht, bevor er mich fragt. Aber darüber wundere ich mich schon lange nicht mehr. Eine Zeitlang nervte er mich jedes Mal mit der "Babyfrage". Das wurde so schlimm, daß ich schließlich den Arzt gewechselt hatte. Den neuen Arzt (bzw. es war eigentlich eine Ärztin) interessierte das überhaupt nicht, aber die Frage nach der letzten Periode kam auch jedes Mal. HPV wurde auch bei jedem Abstrich nachgewiesen und sie sagte immer, daß es nicht weiter schlimm sein würde. Es würde von selbst wieder verschwinden, was aber nicht passierte. Schließlich wurde es mir zu bunt wenn ich nicht darauf bestanden hätte, zum Spezialisten überwiesen zu werden, dann hätte sie es von alleine sicher nicht gemacht. Dr. B. ist der Ansprechpartner schlechthin, wenn es um HPV-Viren und Gebärmutterhalskrebs geht. Beim ersten Termin konnte er das auffällige Gewebe schon mit bloßem Auge sehen. Es wurde ein Abstrich gemacht, allerdings bereitete er mich schon darauf vor, daß eine OP mit Sicherheit notwendig sein würde. Diese OP ist nun bereits zwei Jahre her und seitdem mußte ich alle drei Monate zum Abstrich kommen. Da mein neue Ärztin mich teilweise sehr im Stich gelassen hatte, wollte ich auch nicht mehr zu ihr gehen. Das Vertrauen war ja weg. Somit ließ ich mir die Berichte von Dr. B. kopieren und ging wieder zu meinem "alten" Arzt der mittlerweile seinen Sohn mit in die Praxis genommen hat. Zwischendurch kam noch ein Anruf dazwischen. Da ich mit diesen Fachbegriffen nichts anfangen kann, habe ich auch nicht mitbekommen, worum es ging. Das war ihm wohl auch klar, sonst hätte er kaum mit einem Kollegen über eine gemeinsame Patientin gesprochen. Ich teilte ihm noch mit, daß ich seit ca. 4 Wochen weiß, daß ich Diabetis habe. Er meinte, daß Diabetes eigentlich nichts mit HPV zu tun hat. Allerdings kann die Kombination Diabetes, Übergewicht und Rauchen zu Gefäßproblemen und somit zu Trombose führen. Er sprach von Einlagerungen und riet mir auch, regelmäßig zum Augenarzt zu gehen. Ja, davon habe ich auch schon gelesen.
Im Behandlungszimmer ging alles ganz zügig. Abstrich für HPV und Krebs, danach Ulraschall (alles prima) und schließlich Abtasten der Brust. Diabetikerinnen können zusätzlich noch Probleme mit Pilzen haben, aber das wird ebenfalls mit überprüft. Dann war ich fertig und auf dem Weg zur Toilette bekam ich auch gleich die Rechnung für die Mammographie.
Auf die Mammographie mußte ich gut 15 Min. warten. Seine Frau arbeitet ebenfalls mit in der Praxis und macht immer die Mammographie. Schließlich hatte sie Zeit. Bevor es los ging, holte sie einen Fragebogen raus. War das beim letzten Mal auch mit Fragebogen? Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. Das Thema Diabetes kam auch auf. Sie zeigte mir eine Statistik, wie sich Alkohol (rot), Übergewicht (gelb) und Sport (grün) auf den Brustkrebs auswirkt. Es war dramatisch. Die Kurve stieg dramatisch an, also auch das Risiko am Brustkrebs zu erkranken. Alkohl habe ich früher schon nicht viel getrunken und seitdem ich Diabetes habe, habe ich keinen Tropfen mehr getrunken. Das bleibt auch so. Am Gewicht arbeite ich auch. Sie war begeistert als sie hörte, daß ich regelmäßig trainiere und schon 3 kg abgenommen habe. Sie bestätigte, daß Ausdauersprot wie Crosstraining eine ideale Sache für mich ist. Nur mit Ausdauersport und ohne Alkohol und ohne Übergewicht ist dem Brustkrebs zu entkommen. Dann kam das lästige Abquetschen und Bilder machen. Am Ende wünschte sie mir noch ganz viel Durchhaltevermögen und wir wünschten uns gegenseitig ein schönes Wochenende.